Zusammenfassung
Durch Bestimmung der Foraminiferenanzahl in I g Sediment wird die biostratigraphische Untersuchungsmethode, die mittels einer qualitativen und quantitativen Erfassung der Foraminiferenfauna in den Tiefseekernen der deutschen „Meteor”-Expedition und schwedischen „Albatroß”-Expedition durchgeführt werden ist, auf ihre Richtigkeit hin geprüft. Die Untersuchung hat die Anwendbarkeit dieser stratigraphischen Methode bestätigt. Sie hat daneben wiederum gezeigt, daß die Verbreitung und Entwicklung der einzelnen Foraminiferenarten vor allem von der Temperatur des Meerwassers abhängig sind; andere Faktoren wie Phosphatgehalt des Wassers usw. scheinen in dieser Hinsicht eine mehr untergeordnete Rolle zu spielen. Unter gewissen Voraussetzungen können Tiefseekerne durch Bestimmung der Foraminiferenanzahl je 1 g Sediment in groben Zügen stratigraphisch gegliedert werden; auch kann die Individuenanzahl der einzelnen Foraminiferenarten aus der Foraminiferenanzahl in 1 g Sediment und aus der prozentualen Zusammensetzung der Gesamtfauna errechnet werden. Mit den hier gewonnenen Erkenntnissen wird versucht, die engen Bezichungen zwischen dem prozentualen Anteil der Warmwasserforaminiferen in der Gesamtfauna und dem CO2-Gehalt des Sedimentes, dieOvey im Kern 241 der schwedischen „Albatroß”-Expedition beobachtet hat, zu deuten.
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Herrn Professor Dr.Carl W. Correns zum 60. Geburtstag gewidmet.
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Schott, W. Über stratigraphische Untersuchungsmethoden in rezenten Tiefseesedimenten. Heidelberger Beitrage. 4, 192–197 (1954). https://doi.org/10.1007/BF01111155
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