Original paper

Active basins and neotectonics: morphotectonics of the Lake Ohrid Basin (FYROM and Albania)

Reicherter, Klaus; Hoffmann, Nadine; Lindhorst, Katja; Krastel, Sebastian; Fernández-Steeger, Tomás; Grützner, Christoph; Wiatr, Thomas

Abstract

The Lake Ohrid Basin in FYROM (Former Yugoslav Republic of Macedonia) and Albania meets all criteria of an active, seismic landscape: linear step-like fault scarps in the landscape and under water within the lake. Post-glacial (or Late Pleistocene) bedrock fault scarps at Lake Ohrid are long-lived expressions of repeated surface faulting in tectonically active regions, where erosion cannot outpace the fault slip. Other morphotectonic features are wind gaps, wineglass-shaped valleys and triangular facets, which are well preserved. Generally, the faults and fault scarps are getting younger towards the basin centre, as depicted on seismic and hydroacoustic profiles. Additionally, mass movement bodies within the lake and also onshore (rockfalls, landslides, sub-aquatic slides, homogenites, turbidites) are likely to have been seismically triggered. These morphotectonic observations are in line with focal mechanisms of earthquakes in the greater Lake Ohrid area. We investigated the neotectonic history and tectonic geomorphology of the Lake Ohrid Basin by means of an integrated multidisciplinary approach, using tectonic geomorphology and a variety of geophysical and remote sensing methods.

Kurzfassung

Das Becken des Ohridsees in Mazedonien (FYROM, Former Yugoslav Republic of Macedonia) und Albanien zeigt alle morphotektonischen Anzeichen einer aktiven, seismogenen Landschaft. Landschaftsprägend sind lineare, spätpleistozäne bis postglaziale Störungsstufen von Abschiebungen. Diese langlebigen Störungsstufen (,,fault scarps“) in Karbonaten bilden sich als Oberflächenrupturen bei wiederholten Erdbeben und wenn die Erosionsrate kleiner ist als die Bewegungsrate der Störung. Weitere Anzeichen aktiver Tektonik sind trianguläre, facettierte Gebirgsfronten, ,,wind gaps“ (ehemals wasserführende Täler, die durch Störungsaktivität abgeschnitten wurden und nur noch dem Wind Durchgang gewähren) und hängende Täler an Abschiebungen. Auch im Ohridsee finden sich Hinweise aktiver Abschiebungen, wie auf seismischen und hydroakustischen Profilen erkennbar. Generell werden die Abschiebungen zum Zentrum des Sees jünger und betreffen rezente Sedimente. Zusätzlich finden sich Massenbewegungen mit Homogeniten und Turbiditen im See, die seismisch getriggert sein könnten. Die beobachteten morphotektonischen Anzeichen der Extensionstektonik im Ohridbecken sind in Übereinstimmung mit den aktuellen Erdbebenherdflächenlösungen im weiteren Gebiet. Die Erkundung der neotektonischen Entwicklung des Ohridbeckens wurde multidisziplinär mit verschiedenen geophysikalischen Methoden und Fernerkundung sowie einer morphotektonischen Analyse durchgeführt.

Keywords

neotectonicstectonic morphologynormal faultslake ohrid